Hinter jeder Wegbiegung lauern in jeder Jahreszeit Überraschungen – ganz wie im wirklichen Leben. Genau das nämlich ist der Inhalt von Haydns letztem großem Werk: das Leben selbst. Auf faszinierende Weise findet sich der Ablauf menschlicher Lebenszeiten mit dem Wechsel von Tages- und Jahreszeiten in der Natur verwoben, wird die ganze Palette menschlicher Empfindungen spürbar.

 

Endlich kann sich der Musikliebhaber – egal ob neugieriger Neuling oder profunder Kenner – ganz ohne Musik ein umfassendes Bild von Joseph Haydns wichtigstem Werk machen. Einleitend gibt Joseph Haydn nach Jahrhunderten sein erstes Exklusiv- Interview. Und dann erfahren wir u.a., warum die Jahreszeiten nicht die Schöpfung sind, was überhaupt eine Handlung ist, wie ein Dirigent mit fünf Sinnen dirigiert und warum Kunstwerke meistens das Ergebnis perfekter Kooperation sind. Der zu Unrecht geschmähte Gottfried van Swieten schreibt einen wirklich guten Text, Joseph Haydn lässt widerwillig Frösche quaken und Nikolaus Harnoncourt ist in seinem Element: Vor den Ohren des Lesers lässt er Hasen, Maulwürfe und andere Kleintiere springen, das Orchester Töne an unsichtbaren Fäden nach oben ziehen und die Sänger wie aus Mäulern von Krokodilen singen. 

„Tut mir leid, aber das skandiert. Ich hab noch nie eine Gelse gehört, die das macht. Höchstens eine Zucht-Gelse.“

 

„Alle anderen Möglichkeiten sind unmöglich."

 

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