Der Schmetterlingsfänger - Klappentext

    Dies ist die Geschichte einer obsessiven Liebe. Der Besessene selbst, ein namenloser Klavierspieler namens Herbert, erzählt sie – ja, wem erzählt er sie? Nicht dem berühmten Sänger jedenfalls, zu dessen Begleiter, im Doppelsinn des Wortes, er zufällig geworden ist, für drei Tage, bis zum gemeinsamen Liederabend in der New Yorker Carnegie Hall; mit dem er Männergespräche führt – über die Frauen, über das Leben und über die Kunst. Die Frau, um die sich alles dreht, Aurelia, wird zunächst nur am Rande erwähnt. Trotzdem ist sie von der ersten Minute an spürbar; lauert in verborgenen Winkeln von New York; in einem Restaurant, zum Beispiel, auf einem Raspberry Shortcake; in der Carnegie Hall mitten in Schuberts „Schöner Müllerin“; in der Wäscheabteilung eines berühmten Kaufhauses; und auf dem Friedhof, natürlich: es gibt keinen Friedhof auf dieser Welt – und sei es der Friedhof  von Manhattan – wo sie Herbert nicht auflauern würde, um ganz ohne Vorwarnung in seinem Kopf aufzutauchen. In solchen Augenblicken nun taucht Herbert wehrlos ein, in eine längst vergangene, ihm zwanghaft allgegenwärtige Zeit; durchlebt und durchleidet sie von neuem, eindringlich und hautnah wie damals; versenkt sich in pubertäre erotische Abenteuer und sinnliches Verlangen; vergebliches Liebesmühen und verzweifelt geplante Versuche, eines anmutig frei flatternden Wesens habhaft zu werden. All das im spannenden Wechselspiel mit dem, was Herbert in drei Tagen Gegenwart erlebt: eine bedeutende Weltstadt aus der Perspektive eines Unbedeutenden; die Welt der Musik von innen; und schließlich ein höchst ungewöhnliches Konzert.         Das unsichtbare Netz, in dem Vergangenheit und Gegenwart verwoben sind, wird dichter, zieht sich zusammen, bis alles eins ist.

 

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